Tuesday, February 18, 2014

Angelfall

Penryn and the End of Days, Book 1




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“Who will guard us against the guardians?” 


It’s been six weeks since angels of the apocalypse descended to demolish the modern world. Street gangs rule the day while fear and superstition rule the night. When warrior angels fly away with a helpless little girl, her seventeen-year-old sister Penryn will do anything to get her back. 
Anything, including making a deal with Raffe, an injured enemy angel. Traveling through a dark and twisted Northern California, they journey toward the angels’ stronghold in San Francisco, where Penryn will risk everything to rescue her sister and Raffe will put himself at the mercy of his greatest enemies for the chance to be made whole again.


Angelfall hat bei Amazon und Goodreads überwältigende Kritiken bekommen. Deshalb bin ich mit sehr hohen Erwartungen an das Buch gegangen, die letztlich – zumindest zum großen Teil – auch erfüllt werden konnten.

Die packende und gespenstische Atmosphäre des Buches erfasst den Leser von der ersten Seite an. Es herrscht Angst und Chaos in dieser postapokalyptischen Welt, sechs Wochen nach dem Angriff der Engel.
Engel sind die neuen und unbesiegbaren Feinde der Menschen, die Spitze der Nahrungskette. Es wird auf schockierende Art und Weise aufgezeigt, dass die Menschheit ihnen nichts entgegenzusetzen hat.

Die wenigen Menschen, die die Apokalypse überlebten, haben sich entweder versteckt oder zu Banden zusammengeschlossen. Nur ein kleiner Teil ist dem Widerstand beigetreten. Niemand ist mehr der, der er vorher war. Es gibt keine Regeln, nichts ist mehr sicher. Die Gefahr kann von überall kommen, jederzeit – und  zwar nicht nur von den Engeln sondern auch von den amoklaufenden Mitmenschen.

In dieser düsteren Welt wird Penryn als sehr starke Heldin dargestellt, kompetent und scharfsinnig, die sich aber dennoch ihre Menschlichkeit und ihr Mitgefühl bewahrt hat. Sie liebt ihre kleine, an den Rollstuhl gefesselte Schwester über alles und scheut keine Gefahr, um sie zu schützen.

Und deshalb ist es für mich auch sehr schwer nachvollziehbar, warum sie gleich im ersten Kapitel ihr Leben, das ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester aufs Spiel setzt, um einen hochdekorierten Engel zu retten, der von seinen Feinden gejagt und seiner Flügel beraubt wird. Diese Entscheidung kostet sie ihre Schwester, so dass sie den verletzten Engel überredet ihr zu helfen, die kleine Paige zurückzubekommen. 
Warum dieser einwilligt ist mir nicht klar, ebenso wenig wie Penryn es schafft, sich in ihn zu verlieben. 
Raffe ist arrogant, überheblich und respektlos und behandelt sie gerade nur so höflich wie er muss. Er zeigt nicht einen Hauch Bedauern oder Mitleid mit dem was da gerade auf der Erde geschieht. Dennoch verspürt Penryn keinen Hass und kein Misstrauen ihm gegenüber. Sie stellt keine Fragen sondern akzeptiert die Situation wie sie ist. Ich hätte ein wenig mehr Spannung und Feindseligkeit zwischen den beiden erwartet, zumindest am Anfang. Raffe selbst konnte ich ebenfalls nicht viel abgewinnen. Einerseits wird er als unerbittlicher Krieger dargestellt, vor dem seine Feinde erzittern. Andererseits wirkt er mir nach ein paar Seiten viel zu menschlich – samt Blasen an den Füßen (die Penryn natürlich gerne versorgt). Er ist mir zu normal, macht Scherze, die zu menschlich sind und ist damit ein viel zu großer Kontrast zu den übrigen Engeln, die in diesem Buch beschrieben werden.

Denn Engel sind keine Menschen, das wird deutlich gemacht. Charakterzüge wie Mitgefühl und Güte – Dinge die man im Allgemeinen mit dem Wort ‚Menschlichkeit’ verbindet – sind ihnen völlig fremd. Ein Menschenleben bedeutet nichts, wie Schafe treiben sie die ‚monkeys’ zusammen, nähren sich an und experimentieren mit ihnen. Das zu lesen ist zutiefst beunruhigend (behandeln wir nicht unsere Nutztiere genauso?).

Susan Ee hat eine apokalyptische Welt geschaffen, die es in sich hat. Sie zeigt auf, was aus Menschen wird, die wie Tiere behandelt werden. Es gibt eine Menge Grausamkeit in diesem Buch: Die Engel sind angsteinflößende, kaltherzige Bestien, die dämonischen Nephilim sind abstoßend und unheimlich und die angefressenen und verstümmelten Kinder haben mir die Haare zu Berge stehen lassen.
Doch selbst die Menschen verhalten sich nicht weniger schockierend, allen voran Penryns eigene paranoid-schizophrene Mutter, die die Beschreibung ‚gruselig’ ohne Weiteres verdient hat.

Alles in allem - und trotz einiger Schwächen - ein sehr lohnenswertes Buch, das den Leser von der ersten Seite an in eine Welt zieht, in der es ums blanke Überleben geht, aber auch um Hoffnung. Und darum, was es heißt, ein Mensch zu sein. 

“I never thought about it before, but I'm proud to be human. We're ever so flawed. We're frail, confused, violent, and we struggle with so many issues. But all in all, I'm proud to be a Daughter of Man.”  - Penryn




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