“We believe in ordinary acts of bravery, in the courage that drives one person to stand up for another.”
Ich konnte Tris' Entscheidung, aus ihrem Abnegation Elternhaus auszubrechen, gut nachvollziehen. Sie ist nicht so selbstverneinend wie es von ihr verlangt wird und sehnt sich nach Freiheit, die sie in den wilden Stunts der Dauntless zu finden sucht, die sich an keine Regeln zu halten scheinen. Doch der Trainingsprozess der Dauntless ist brutal und unmenschlich, Schwächen und Mitgefühl werden systematisch ausradiert. Tris ist zwar smarter als der Rest der Initianten, doch durch ihre gutbehütete Kindheit auch schwächer und 'weicher'. Man sieht, wie sehr sie zu kämpfen hat und fragt sich nach jeder Niederlage, wie sie in dieser unnachgiebigen Welt überleben soll. Doch Tris kämpft mit Mut und Köpfchen, arbeitet sich nach oben und wird im Laufe der Zeit zu einer starken, mutigen und selbstlosen Heldin, die keine Angst hat, für die richtige Sache zu kämpfen.
Nicht nur Tris, auch die anderen Charaktere sind allesamt keine hochglanzpolierten Helden ohne Makel, sondern haben Ecken und Kanten und machen Fehler, die sie aber umso realer erscheinen lassen. Besonders Four wurde sehr schnell zu meiner Lieblingsfigur. Nach außen gibt er sich als toughen, furchtlosen, unnahbaren Ausbilder, aber in Gegenwart von Tris ist er bereit, sich zu öffnen, Schwächen zu zeigen, seine tiefen Wunden zu offenbaren. Die Liebesgeschichte zwischen beiden entwickelt sich langsam und unspektakulär. Auch hier gibt es keine Romantisierung und Idealisierung des Partners, kein In-den-Himmel-heben. Keiner von beiden wird als schön oder sexy beschrieben, doch jeder sieht im Anderen den Traumpartner.
Divergent ist ein tolles Buch. Handlung und Charaktere sind glaubhaft und die Geschichte ist spannend erzählt.
“Fear doesn't shut you down; it wakes you up. I've seen it. It's fascinating."- Four
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